Herausforderung
Einschätzung der europäischen Partner:
Die Gesundheitspolitik der Regierung erreicht nur einen Teil der Bevölkerung.
Es herrscht Ärztemangel aufgrund mangelnder Ausbildungsplätze, vor allem auf dem Land, denn die wenigen Ärzte lassen sich vorwiegend in den städtischen Zentren nieder. Unzulängliche Infrastruktur und knappe Arzneimittel sind weitere Missstände, die die medizinische Versorgungslage Kameruns kennzeichnen.
Allgemein sind in den Gesundheitszentren und Krankenhäusern unzureichende bzw. fehlende Ausrüstungen zu beobachten. In vielen medizinischen Zentren mangelt es, trotz großer Anstrengungen der lokalen Kräfte die Probleme in den Griff zu bekommen, an den einfachsten medizinischen Hilfsmitteln, an Sauberkeit und Hygiene – oder auch an ausgebildetem und kompetentem Personal. Falsche Diagnosen, fehlerhafte oder improvisierte Behandlung und unzureichende Nachsorge sind trotz aller Bemühungen an der Tagesordnung. Die Verfügbarkeit wichtiger Medikamente ist unzureichend. Oft können die Mindestvoraussetzungen eines Krankenhausbetriebes nicht gewährleistet werden.
Trotzdem sind in Kamerun Behandlung und Versorgung in den Krankenhäusern oft teuer und nicht für alle zugänglich. Die Aufnahme in eine Klinik kostet rund 10 000 CFA (ca. 15 Euro). Jeder stationäre Tag kostet 2500 CFA (ca. 4 Euro). Geringe Beträge (im Vergleich zu Europa), die sich viele Menschen aber nicht leisten können.
Die Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes ist, angesichts der dauerhaft knappen Mittel, für die Partner in Kamerun tägliche Herausforderung.